Logo 5000 Mahlzeiten

Herzliche Einladung zum zweiten urkainischen Kaffeenachmittag der Spenderinnen und Spender (einschl. der zukünftigen!), Freunde und Unterstützerinnen und der ukrainischen Gäste in Rheurdt und Umgebung bei Kaffee, Tee, „Hausgebäck und Trüffeln“

Sonntag, 19. März 2023, 16.00 – 19.00 Uhr
Evang. Gemeindezentrum Rheurdt
Kirchstraße 44 · 47509 Rheurdt

Wir berichten von „Tour 2“ und den Eindrücken im Kriegsgebiet. Wir sind für alle Fragen offen.
Das Gebäck wurde von Ivan Smituh – Generaldirektor der Kovel-Bäckerei mit Dank und lieben Grüßen mitgegeben. Die Aktion 5000 Mahlzeiten geht weiter!

Eure Lisa und Martin Broekmann

Der Beginn des Krieges in Afghanistan war Anlass für die Andachten in der Passionszeit. Beten für den Frieden!
Der Krieg damals wurde als Reaktion auf religiösen Fanatismus beschrieben. Diesem Krieg sollten Texte aus der Bibel entgegengehalten werden. Nicht nur Waffen, sondern auch die Worte Gottes sollten hörbar sein. Das ist jetzt mehr als 20 Jahre her. Schweigen die Waffen? Haben sie in dieser Zeit jemals geschwiegen? Nein! – Im Gegenteil! Sie sind uns näher gekommen!
Sie sind lauter geworden. Die Diskussion über Waffeneinsätze und Waffenlieferungen wird offener geführt. Sie werden wieder als Mittel der Real-Politik bewertet. Sogar Politiker, die in der Vergangenheit die Bundeswehr abschaffen wollten, treten heute für die Nutzung von Waffen ein. Was ist geschehen? Aber, im wahrsten Sinne des Wortes „Gott sei Dank!“, es gibt auch besonnene Stimmen!
Jeder Krieg ist menschenverachtend. Krieg trifft immer unschuldige Menschen. Die Befehlshaber sitzen warm und trocken und befehlen, und in der Folge werden Menschen getötet. Ohne jeden Skrupel spielen sie mit dem Leben von Menschen. Kein Krieg ist der Wille Gottes! Gott will den Frieden zwischen den Menschen, den Völkern dieser Welt. Unser Herr Jesus Christus ist ein Mann des Friedens. Wir Christen wollen Jesus nachfolgen. Deshalb stellen wir auch in diesem Jahr wieder dem Getöse der Waffen die Worte Gottes entgegen. Wir wollen dies tun mit den „Ich bin-Worten“ von Jesus, die im Johannes-Evangelium stehen. An sechs Abenden wollen wir zur Ruhe kommen, über die Bibelstellen nachdenken und für den Frieden in der Welt beten. Diese Gebete sind gerade in dieser Zeit wichtig. Wichtig für die Menschen, die von Kriegen betroffen sind. Aber auch für uns selbst, damit wir innehalten, um nachzudenken, um uns neu zu erden. Damit wir nicht von starken Worten getrieben werden und am Ende abdriften. Die Jahreslosung für 2023 lautet:

„Du bist ein Gott, der mich sieht!“


Gott sieht uns und achtet darauf, was wir tun oder lassen. Die „Ich bin-Worte“ von Jesus können uns Anleitung geben, was Gott uns als Weg aufzeigt.


„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben;
niemand kommt zum Vater, denn durch mich.“

(Joh. 14, 6)


Beide Bibelstellen sind uns als Denkanstoß angeboten. Bilder aus dem Kreuzweg werden uns darüber hinaus die Leiden unseres Herrn Jesus nahebringen. Die Passionsandachten sollen als Ort der Vergewisserung und Kontemplation dienen. Wir laden hiermit herzlich ein.
Am Dienstag, dem 28.Februar 2023, und den folgenden fünf Dienstagen jeweils 18.00 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus Sevelen.

Das Vorbereitungsteam

Mose 16, 13 – Jahreslosung 2023

Das Bibelwort für das neue Jahr klingt gut, menschenfreundlich und vertrauenerweckend. Es steht am Ende einer Geschichte aus dem ersten Buch Mose. Und die ist erst mal gar nicht gut, menschenfreundlich und vertrauenerweckend.
Es ist die Geschichte von Hagar. Sie war immer nur zweite Klasse. Höchstens.
Keine freie Frau, sondern eine Sklavin. Aus einem anderen Land, Ägypten. Von ihrer Herrin ausgeliehen als Sexualpartnerin und Leihmutter. Tolle Zustände! Später wird ihr Sohn Ismael geboren. Er und seine Nachkommen gelten später als „die Anderen“. Auch nur zweite Klasse. Höchstens.


Weil die Menschen damals kaum anders waren, fühlten und handelten als heute, ging diese Geschichte im Hause Abrams und Sarais (denn da geschah das alles) nicht lange gut. Sobald Hagar schwanger geworden war, setzte der Kampf zwischen den beiden Frauen ein. Und Hagar, auch von Abram nicht beschützt und als Sklavin natürlich in der schwächeren Position, flieht in die Wüste.
In die Wüste hineinwandern, schwanger, immer weiter: glatter Selbstmord. Das weiß Hagar auch. Dann findet sie einen Brunnen. Wasser, lebensrettend, lebenserhaltend. Und ein Bote Gottes ist da, spricht sie an, hört ihre Geschichte an, führt sie ins Leben zurück. Ihre Geschichte ist noch nicht zu Ende. Sie wird gesehen, wahrgenommen, wichtig genommen. Für sie wird eingegriffen, ihr Schicksal gewendet. Sie ist nicht nur zweite Klasse.“Du bist ein Gott, der mich sieht! Ich habe den gesehen, der mich sieht“, kann sie jetzt sagen. Und der Ort bekommt einen Namen: „Brunnen des Lebendigen, der mich sieht.“


Du bist ein Gott, der mich sieht! Mir gut, menschenfreundlich, mich einladend, dir zu vertrauen. Ich werde wahrgenommen, bin wichtig. An dem Ort, wo ich bin und so wie ich dran bin. Vielleicht fühle ich mich von Gott und den Menschen verlassen. Aber für mich wird eingegriffen, mein Schicksal gewendet. Meine Geschichte ist noch nicht zu Ende. „Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen, und wir sind es auch!“ (1. Johannes 3, 1)
Und auf keinen Fall zweite Klasse und nicht wert, dass groß auf uns geachtet wird.
Ein unerschwingliches, verrücktes, unrealistisches Vertrauen bei so viel bösen und menschenverachtenden Geschichten damals wie heute?


Im zu Ende gehenden Jahr waren auf der Erde mehr Flüchtlinge unterwegs als jemals zuvor. Sehr oft Frauen allein, schwanger oder mit Kindern…
Wer zeigt ihnen, dass sie gesehen, geachtet, wertgeschätzt sind und nicht einem ungewissen Schicksal überlassen?
Der Staat mit seinen Hilfen schafft das alleine nicht. Auch wenn sie bei uns einem Teil der geflüchteten Menschen ziemlich unkompliziert in vollem Umfang gewährt werden, bis zur eigenen Wohnung mit der nötigen Grundausstattung. Sie brauchen es, dass sie gesehen werden, nicht übersehen oder übergangen, mit den Schäden, die sie mitschleppen und ihrem zerstörten Vertrauen. Da braucht es Menschen wie den Boten am Brunnen. Aufmerksame, menschliche, vertrauenswürdige. Und die gibt es wunderbarerweise. Ob es oft die sind, die von sich sagen würden: „Ich habe ja den erkannt, der mich sieht!“?
Die bösen, menschenverachtenden, gemeinen, Leben und Vertrauen zerstörenden Geschichten von Kampf und Flucht sind noch nicht vorbei.


Wie wird das alles weiter gehen?

„Verehrtes Publikum, los, such dir selbst den Schluß!
Es muß ein guter da sein, muß, muß, muß!“

Bertolt Brecht

„Ich habe den getroffen, der mich sieht!“ So soll’s sein und werden!

Mit dem wirklich wohltuenden, menschenfreundlichen und vertrauenerweckenden Bibelwort grüßen zu Weihnachten und zum neuen Jahr Ihr und euer Pastor Stefan Maser mit den übrigen Mitarbeitenden der Gemeinde

(Foto: Hans Lachmann, https://medienpool.ekir.de/archiv/#1666380327597_1)

Posaunenchor Hoerstgen 1952

… haben wir in diesem Winter in unseren Kirchen nicht anzubieten.
In der Hoerstgener Kirche wird die Grundbeheizung auf die für die Orgel nötigen 14 Grad abgesenkt. Auch in Rheurdt und Sevelen wird weniger stark geheizt werden als in anderen Jahren.

Mit einem kälteren Kirchenraum gab es in Hoerstgen zuletzt schon Erfahrungen. Die alte Warmluftheizung mit Ölfeuerung war mehrfach gestört und konnte auch nicht im ersten Anlauf repariert werden. Der geplante Umbau in eine Erdgasheizung war im Sommer, aus leicht verständlichen Gründen, abbestellt worden. Das Presbyterium erwartet einen Vorschlag für eine nachhaltige, ressourcenschonende und emissionsgünstige Heizungsanlage.

Das Foto zeigt den Hoerstgener Posaunenchor im Jahr 1952 am damaligen eisernen Ofen des Gemeindesaals.

Unsere Nachbarin, die katholische Pfarrgemeinde St. Martinus, hat am Pfarrhaus in Rheurdt und an den katholischen Kindergärten in Schaephuysen und Tönisberg „Fairteiler“ eingerichtet, Orte zum fairen Teilen von Lebensmitteln.
Zu diesen „Häuschen“ können alle Menschen Lebensmittel bringen – oder sie kostenlos von dort mitnehmen.
Die „Fairteiler“ sind für jeden und jede frei zugänglich. 
Ehrenamtliche „Foodsaver“, Lebensmittelretterinnen und -retter, der Initiative „Foodsharing (Essenteilen)“ pflegen die Verteilorte, halten sie sauber und bestücken sie mit Lebensmitteln, die sie „retten“ konnten. 
Die Initiative „Foodsharing“ gibt es bereits in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter holen in über 8.700 Betrieben Lebensmittel ab, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr verkauft werden können.
Jedes Jahr wandern in Deutschland 18 Millionen Tonnen Lebensmittel in den Müll, mehr als 200 kg pro Einwohnerin oder Einwohner. Etwa die Hälfte davon kann leicht und direkt für andere Menschen nutzbar gemacht werden. Lebensmittelverschwendung ist eines der unnötigsten und unanständigsten Probleme unserer Gesellschaft!

Anders sein möchten sicher viele Menschen. Entspannter, gelassener und einfach mit sich im Reinen wie das lebensweise kleine Einhorn, das ganz selbstverständlich mit den Fledermäusen „abhängt“ – und wie hoffentlich auch sein kleiner Träger.
Viele erwarten auch von Christinnen und Christen, dass sie irgendwie „anders“ sind und leben. Klar, die haben ja schließlich die Zehn Gebote! Das klingt natürlich nicht sofort verlockend. Immerhin fangen acht der zehn mit „Du sollst nicht“ an. Ist Christsein vielleicht doch eine Kombination von allem, was verboten ist? Und alles, was Spaß macht, ist bestimmt dabei?
Auf diese Fragen gibt es eine alte, aber ziemlich geniale Antwort. Anderssein der Christinnen und Christen entsteht nicht aus einer Liste von Pflichten und Verboten, sondern aus – Dankbarkeit! Und auch nicht aus pflichtgemäßer Dankbarkeit. Wie der Dankbrief an die alte Tante für ein gar nicht so sehr passendes Geburtstagsgeschenk. Oder das bittere „Aber man muss ja dankbar sein …“ im Krankenhaus, obwohl eigentlich gerade Angst, Wut und Verzweiflung viel stärker sind.
Der Heidelberger Katechismus, entspannte 510 Jahre alt, packt jedenfalls die ganze Frage nach dem „anderen“ Leben der Christinnen und Christen unter die Überschrift „Von der Dankbarkeit“ – und die Zehn Gebote gleich mit.
Die beiden Verfasser mussten damals noch mit einer anderen schlauen Frage umgehen: Warum überhaupt anders leben, warum noch gute Werke, wenn Gott doch in Christus Leben und Seligkeit schon geschenkt hat?
Antwort: aus Dankbarkeit! Und die, nach biblischem Vorbild, echt und lebendig, so etwa wie frisch verliebt:
„Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“ (Psalm 103, 2)
Das ist alles andere als ein erdrückendes „Gottesbild“ und keine saure Pflicht. Von diesem Christsein muss keine befreit werden und keiner auf die Couch der Psychiaterin.
„Herzliche Freude in Gott durch Jesus Christus haben und Lust und Liebe, nach dem Willen Gottes in allen guten Werken zu leben.“ Freude, Lust und Liebe! Steht da wirklich (Heidelberger Katechismus Frage 90).
Und dann kommen die Zehn Gebote dran. Aber nicht als „Spaßbremse“, zum Beispiel damit Lust und Liebe nicht übertrieben werden. Sondern als konkrete Freiheit zum Anderssein. Warum?
Wenn irgendwo „anders leben“ oder „gut sein“ erwartet wird, dann hat der oder die, die da sprechen, meistens schon eine klare Meinung, was „in Zeiten wie diesen“ christlich, gut und vernünftig ist. Nämlich seine oder ihre eigenen Forderungen! So höre und lese ich es jeden Tag.
Nein, nein, so nicht! Sondern „aus wahrem Glauben nach dem Gesetz Gottes ihm zur Ehre“. Und nicht „auf unser Gutdünken oder auf Menschengebote gegründet“!
Und Gottes Gebote sind bekannt: Als erstes, keine anderen Götter zu „haben“.
Damit ist nicht die Debatte gemeint, wie viele Götter es „gibt“ oder wie das mit den anderen Weltreligionen ist.
Praktisch gibt es sehr viele Mächte und Gewalten, die geliebt, gefürchtet und geehrt werden, weil von ihnen alles Gute, erfülltes Leben und Anerkennung erwartet werden.
Das fängt mit der Pullovermarke an, die eine Grundschülerin haben „muss“, um sich zwischen die Gleichaltrigen zu trauen. Und es hört da noch lange nicht auf. Mit lebens- und schöpfungsverwüstenden Folgen.
Gleich im ersten Gebot steht das Befreiungsprogramm: den Gott und Vater Jesu „recht erkennen, ihm allein vertrauen und in aller Demut und Geduld von ihm allein alles Gute erwarten.“(Frage 94) – Liebe und Freiheit eben.
Und dann kommt schon bald die „zweite Tafel“: „was wir unserem Nächsten schuldig sind“. Aber eben auch mit Freude, Lust und Liebe!
Und da darf man auch mal konkret nach den Früchten fragen, die da wachsen und die andere Menschen ernten können.
Das war nämlich der nicht so ganz ungefährliche Gedanke der beiden Verfasser, wie man vielleicht eigenen und fremden Glauben erkennen kann: am Entstehen neuer Dankbarkeit und neuen Gotteslobs (Frage 86).
Anders sein und leben, irgendwie weiser. Und das nicht nur wie ein kleines pummliges, aber zufriedenes Einhorn?
Ich wünsche es mir und uns allen zum anders- und neue-Menschen-Sein:
„Herzliche Freude in Gott durch Christus und Lust und Liebe, nach dem Willen Gottes in allen guten Werken zu leben!“ (Frage 90)

Mit den beiden damals blutjungen Verfassern des Heidelberger Katechismus,
Zacharias Ursinus und Caspar Olevian, und den übrigen Mitarbeitenden der Gemeinde grüßt herzlich Ihr und euer

Pastor Stefan Maser


Mehr davon: Okko Herlyn, Was nützt es dir? Kleine Einführung in den Heidelberger Katechismus (Neukirchen 2013)


Ein Monatsspruch aus dem Buch Sirach? Gehört das denn zur Bibel?
Ja, es ist bereits in den alten griechischen und lateinischen Übersetzungen des Ersten Testaments enthalten. Luther hat es trotzdem als „Apokryphe“ aus dem Kreis der verbindlichen Schriften ausgeschlossen und einer Extragruppe zugewiesen, weil ihm das hebräische Original des Buches fehlte.
Später verschwanden diese „Alttestamentlichen Apokryphen“ dann aus vielen evangelischen Bibeldrucken.

Zehn Hilfetische standen lange Zeit im Gemeindesaal Hoerstgen bereit. Unsere Küsterinnen hatten sie mit allem bestückt, was Frauen, Kinder und Jugendliche brauchen,
die ohne Gepäck bei uns ankommen. Svitlana Hatilova hat dann fast jeden Tag Gäste zum Auswählen empfangen. Inzwischen sind die Sachen übergegangen in das viel größere
Hilfezentrum im Lutherhaus, Ebertstraße 57 (beim Markt), Kamp-Lintfort. Dieses Gemeindehaus mit Kirchenraum wird von der Nachbargemeinde für Gottesdienst,
Jugendarbeit, Gruppen und Gemeindebüro nicht mehr benötigt. Jetzt hat es die erste Nutzung ganz für die „Diakonie“, den Dienst am anderen Menschen, bekommen.
Geflüchtete Menschen und ihre Helferinnen und Helfer sind herzlich willkommen
-> Montag und Mittwoch von 10 bis 13 und von 15 bis 18 Uhr und Samstag von 10.00
bis 13.00 Uhr.


Im Gemeindehaus Sevelen, Rheurdter Straße 42, öffnet wieder regelmäßig das Café Welcome als Treffpunkt zum Beisammensein, Problemchen und Probleme Lösen und
Deutschlernen.
-> Jeden Donnerstag ab 15.30 Uhr.

Und die erste Kollekte in all unseren Gottesdiensten ist bis zum Ende des Kirchenjahres für die Diakonie der reformierten Kirche in der westlichen Ukraine bestimmt. Die kleine Kirche hat große Aufgaben an den unzähligen geflüchteten Menschen innerhalb des eigenen Landes.


Bei dem traurigen Anblick der Übel,
welche die Menschen sich untereinander selbst antun,
erheitert sich doch das Gemüt durch die Aussicht,
es könne künftig besser werden;
und zwar mit uneigennützigem Wohlwollen,
wenn wir längst im Grabe sein und die Früchte,
die wir zum Teil selbst gesät haben, nicht einernten werden.

Immanuel Kant(1724-1804), Zum ewigen Frieden (1795)

Fromme junge Leute, vor allem in den USA, tragen es als Abkürzung auf Armbändern oder auf der Brust: „WWJD? What would Jesus do, was würde Jesus tun?“
Wer das für die Friedensethik überlegt, kommt auf „Frieden schaffen ohne Waffen!“ oder den absoluten Gewaltverzicht. Und fordert damit im Hier und Jetzt, was nach der Bibel dem Kommen Gottes vorbehalten ist: wunderbarer, erlösender, die Vernunft verblüffender Friede.

Wir leben im Unfrieden, mit Bildern und Nachrichten aus einem mit größter Grausamkeit geführten Angriffskrieg und entsetzlichen Kriegsverbrechen gar nicht weit von uns. An unseren Orten oder sogar in unseren Häusern leben wir mit Menschen zusammen, die diesem Schrecken nur knapp entkommen sind, denen ihr ganzes bisheriges Leben gewaltsam genommen wurde und die in großer Angst sind und Sorge um Menschen, die noch dort sind.

Und dann kein Selbstverteidigungsrecht? Keine Unterstützung für ein gegen alles Recht angegriffenes und sich verzweifelt wehrendes Volk mit dem, was sie jetzt einfach brauchen? Friedensethische Prinzipienreiterei hilft da keinem weiter und steht der Sachlichkeit, der Hilfe, der Vernunft und sogar der Liebe im Weg.

Und sie vergisst, dass ich nicht Jesus bin! Zwischen Schöpfer und Geschöpf ist und bleibt ein großer Unterschied. Der Glaube, auch der an Jesus Christus, darf niemals die warme Jacke werden, die ich mir anziehe – und die, die draußen sind und bitterlich frieren, gehen mich danach nichts mehr an. Ohne die Wiederherstellung eines Mindestmaßes an Gerechtigkeit wird das noch nicht mal mit dem irdischen Menschenfrieden was werden. Und Gerechtigkeit wird im Krieg nicht ohne Gegengewalt und Widerstand.
Was würde Jesus tun? Dass ich bei alledem jemals einfach wie Jesus handeln werde, bleibt ein frommer Traum und ein großer Irrtum.

Darum gehört zum Glauben für Herz und Hand das Gebet: die Klage vor Gott, die unablässige Fürbitte für die Leidenden und vielleicht sogar der mit-leidende Hilfeschrei, dass Gott selbst den Tyrannen und Gewalttätern ein Ende machen möge. Wenigstens ihrer Tyrannei und ihrer Gewalt.

Und ich hätte auch einen Vorschlag für eine andere Abkürzung:
„WWJ S ? What would Jesus SAY, was würde Jesus SAGEN?“ Oder noch besser: Was HAT Jesus gesagt? Jesus ruft Menschen in seine Nachfolge. Aber sie werden dabei nicht seine Nachfolgerinnen und Nachfolger, die das weiter machen, was er getan hat. Sie werden nicht von ferne dasselbe, was er ist (außer, ganz geschenkweise, geliebte Kinder Gottes). Sondern sie bleiben Hörerinnen und Schüler ihres „obersten Propheten und Lehrers“ Jesus Christus, „der uns Gottes verborgenen Rat und Willen von unserer Erlösung vollkommen offenbart hat“ (Heid. Kat. Fr. 31).
Wirklich nicht zum selber Schaffen!

Und er gibt ihnen was zum Glauben, Hoffen und Lieben für ihr Herz und was zum Beten und Tun für gefaltete und anpackende Hände. Auch in diesem nun auch in unserer Weltgegend noch einmal so sehr und schrecklich anders gewordenen Jahr. Mit leidenden, verletzten, beraubten, verzweifelten, einfach „unter die Räuber gefallenen“ Menschen als Brüder und Schwestern.

Mit den anderen Mitarbeitenden der Gemeinde grüßt herzlich Ihr/Euer

Pfarrer Stefan Maser

Und wenn an meinem Orte/ sich Furcht und Schrecken find’t,/
so seufzt und spricht er Worte,/ die unaussprechlich sind/
mir zwar und meinem Munde,/ Gott aber wohl bewusst,/
der an des Herzens Grunde/ ersiehet seine Lust.
Mein Herze geht in Sprüngen/ und kann nicht traurig sein,/
ist voller Freud und Singen./ sieht lauter Sonnenschein./
Die Sonne, die mir lachet,/ ist mein Herr Jesus Christ;/
das, was mich singen machet,/ ist, was im Himmel ist.

Paul Gerhardt – eg 351

Musikalischer Gottesdienst und Beisammensein in Kirche und Gemeindesaal Hoerstgen am Sonntag, 10. Juli 2022, ab 10.30 Uhr


Im Anschluss an den Gottesdienst mit viel Musik geht es im Gemeindesaal Dorfstraße 7 ab etwa 11.30 Uhr bei einem niederrheinischen Frühstück weiter. Musik, Lieder, Worte und Bilder sollen uns an ein gesegnetes Leben in Familie, Freundschaft, Beruf und Gemeinde erinnern.
Hierzu lädt Familie Ophardt die Gemeinde herzlich ein.

Kinderkarussel

Die Evangelische Kirchengemeinde Hoerstgen, eine ländliche Gemeinde an drei Orten am Niederrhein,  sucht zum 1. August 2022

eine Erzieherin oder einen anderen Menschen mit abgeschlossener pädagogischer Ausbildung 

als JUGENDLEITER*IN

(zurzeit 19,25 Arbeitsstunden/ Woche –  halbe Stelle) 


für ihre gemeindliche Kinder- und Jugendarbeit.Je nach den vereinbarten Aufgaben besteht eventuell Aussicht auf „Aufstockung“ der Stelle.

Auskunft und Bewerbung bei Stefan Maser, Vors. d. Presbyteriums, Dorfstraße 9, 47475 Kamp-Lintfort, 02842-4551, stefan.maser@kirche-hoerstgen.de